Was ist ein Druckraster?
Das ist ein Druckraster – Doch was ist das?
Während der Monitor Helligkeitsunterschiede darstellen kann, ist es zum Beispiel einem Laserdrucker nur möglich einen schwarzen Punkt zu drucken, oder keinen.
Wie entstehen aber dann Grauwerte?
Durch geschicktes Verteilen schwarzer Punkte auf weißem Papier entsteht aus der Entfernung betrachtet ein Grauton. Dies ist eine optische Täuschung, aber sie funktioniert.
Während der Bildschirm mit Helligkeitswerten arbeiten kann, muss für den Druck das Bild in schwarz-weiße Werte umgerechnet werden. Diese einzelnen Unterschiede sollen hier vorgestellt werden.
Drei Druckverfahren haben sich bislang durchgesetzt, die ein Bild derart aufrastern, das durch schwarze und weiße Punkte der Eindruck eines weichen Farbverlaufes
entsteht. Nehmen wir einen radialen Farbverlauf in dem nebenstehenden Kreis und betrachten das Segment rechts oben unter der Lupe.
Darstellung auf dem Bildschirm
Hier wird die Fläche in Quadrate (Pixel) aufgerastert, von denen jedes einen
eigenen Helligkeitswert haben kann. Diese Möglichkeit besteht bei Druckern nicht.
Diffusionsdruckraster (Tintenstrahldrucker)
Nach einem Chaosprinzip werden mehr oder weniger durcheinander winzige
schwarze Punkte gesetzt, die einen sehr weichen Farbverlauf möglich machen.
Geordnetes Druckraster (HPGL/PCL-Drucker)
Nach einem bestimmten Schema werden Grauwerte durch bestimmte Muster erzeugt. Da diese Muster sehr schnell zu berechnen sind, ist der Ausdruck auf einem solchen Drucker auch sehr schnell. Aus diesem Grund hat er sich im Office-Bereich bei den klassischen Laserdruckern durchgesetzt. Leider ist die Streifenbildung sehr hoch, wirklich weiche Farbverläufe sind nicht möglich.
Postscript(c)-Druckraster für den Offsetdruck
Hier bestimmt die Größe einzelner Kreise den Helligkeitswert des Bildes. Dieses Verfahren hat sich in der gesamten Druckindustrie durchgesetzt, weil es äußerst flexibel ist. Daher soll es hier viel genauer beschrieben werden. Das Postscript(c)-Druckraster wird durch den Abstand der Kreismittelpunkte definiert. International und in fast allen DTP-Programmen gibt man diesen Wert mit „Linien pro Inch“ (LPI) an. Dieser Wert darf nicht mit der Druckerauflösung DPI (Dots/Punkte pro Inch) verwechselt werden.
In Deutschland arbeiten viele Druckereien nach dem metrischen Maß, also Linien pro Zentimeter. Wenn Sie einer Druckerei einen Auftrag geben wollen, fragen Sie vor der Ausbelichtung unbedingt nach der Rasterweite und der Einheit.
So rechnen Sie die Rasterweite um: Ein Inch sind 2,54 Zentimeter.
55 Linien pro Zentimeter sind somit 55×2,54=139,7.
Sie geben also eine Rasterweite von 140 LPI in Ihrem Druckmenü ein. Abhängikeit von Auflösung, Rasterweite und Grauwerten Der kleinste Druckpunkt, den ein Drucker ausgeben kann, entspricht dem hellsten Wert auf dem Papier. Sie sehen ihn in der Abbildung oben in der Mitte der hellsten Stelle. Darauf aufbauend können nächstgrößere Kreise gezeichnet werden. Je weiter der nächste Kreis entfernt ist (=Rasterweite) desto mehr unterschiedlichgroße Kreise (=Grauwerte) kann der Drucker auf das Papier bringen, bevor der vorherige Kreis vollständig verdeckt wird. Die einzelnen Durchmesser der Kreise sind aber auch abhängig von der Auflösung des Druckers.
Grobes oder feines Raster?
Ein zu feines Raster für einen „groben“ Drucker lässt also sehr schnell die Kreise überlappen, Grauwerte verschwinden! Ein zu grobes Raster macht zwar viele Grauwerte möglich, jedoch wird es auch schneller für das Auge erkennbar, was auch nicht erwünscht ist. Es handelt sich also um eine Gradwanderung zwischen feinem Raster und vielen Grauwerten.
Im Grunde ist diese Problematik jedoch nur bei Laserdruckern relevant, denn moderne Belichtungsmaschinen der Lithoanstalten arbeiten heute mit so hoher DPI Zahl, dass mehr Raster und Grauwerte darzustellen sind, als der nachfolgende Offset-Druck möglich macht. Er muss ja den kleinsten Druckpunkt über seine Farbrollen noch auf das Papier bringen und die kleinsten verbleibenden weißen Stellen (im obigen Bild unten rechts zu sehen) dürfen nicht zulaufen.
Aus diesem Grund ist für Belichter nicht mehr das technisch machbare Raster maßgeblich, sondern das von der jeweiligen Druckerei vorgegebene. Und sie muss sich nach der Saugkraft und Oberflächenbeschaffenheit des Papieres und der verwendeten Druckmaschine richten. Schließlich müssen meistens die Lithografien noch auf die Druckplatten umkopiert werden, auch dadurch kann ein Qualitätsverlust auftreten. Direktes Ausbelichten auf Druckplatten kann zumindest diesem Punkt entgegenwirken.
Aber zurück zum Laserdrucker. Für einen ordentlichen Ausdruck via Postscript muss man sich über die Grenzen seines Druckers im Klaren sein und diese ermitteln. Wie gesagt, ist dies ein Wechselspiel aus Anzahl der Grauwerte, Auflösung des Druckers und Rasterweite.
Die wichtigesten Formeln für den Druck
Die Berechnung der einzelnen Werte geschieht mit folgender Formel, die für die jeweiligen Werte entsprechend umgestellt wurde:
Beachten Sie, dass Sie mit Inch berechnen müssen, also Auflösung in DPI und Rasterweite in LPI.
RIP – Raster Image Processor
Ein RIP wandelt Postscript-Daten oder ähnliche für den Druck um. Der Raster Image Prozessor ist entweder ein selbständiger Rechner (Hardware-RIP) oder ein Stück Software (Software-RIP).
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